Erzählt von Beat Schütz

Am Nordabhang des Frienisberg liegt das kleine Bauerndorf Ruchwil. 600m südöstlich liegt ein grosser Findling im Burgerwald, den der Rhonegletscher in der letzten Eiszeit dort liegenlassen hat. Bei den Einheimischen bekannt als
„Tüfustei“.
Sowohl der liebe Gott wie auch der Teufel waren einer Legende zufolge mit den Ruchwilern unzufrieden. Dem Herrgott missfiel, dass Glauben und Gottesfurcht den Ruchwilern abhandengekommen war. Auch munkelte man, sie neigten dazu, den gebrannten Säften unvernünftig angetan zu sein.
Der Teufel soll seine Wut über die Ruchwiler zum Ausdruck gebracht haben, indem er ihnen mit diesem Stein Schaden zufügen wollte. Aber leider kam der Wurf zu kurz und landete oberhalb Ruchwil im Wald.
Anders der liebe Gott. Der Herrgott redete dem jungen Schulmeister Hänni Fritz ins Gewissen, wie er den Ruchwilern den Glauben an Gott einprägen müsse und wies ihm den Weg dazu.

Der Tüfustei von Westen

Der Findling liegt auf 700 m am Nordabhang des Frienisbergs, im Burgerwald leicht versteckt in einem kleinen Wassergraben. ( Koordinaten: 589.850/206.400)  Er hat eine Grösse von 3,8 x 3 x 3.1m

Beim Stein handelt es sich um einen feinkörnigen Sandstein aus dem Karbon (entstanden vor ca 300 -350 Mio Jahre). Auf der Ostseite befinden sich rillenförmige Klüfte, zT mit kleinen Bergkristallen ausgekleidet.

Der Rhonegletscher hat ihn Ende der letzten Eiszeit vor ca 10’000 Jahren hier liegenlassen. Er stammt voraussichtlich aus einer Gesteinsformation im Unterwallis, aus dem Raum Salvan -Dorénaz, NW von Martigny. 

Der Findling ist im Inventar historischer Steine des Kantons Bern aufgeführt.