Steinkohlegrube Ruchwil

Steinkohle aus Ruchwil im Naturhistorischen Musuem Bern

Anlässlich der Mitgliederversammlung 2018 des Vereins VDSF präsentierte Herr Heinz Surbeck aus Cordast seine Forschungen zur Steinkohlegrube in Ruchwil. In alten Karten und Dokumenten stiess er bei seiner Suche nnach solchen Steinkohlegruben im Mittelland auch auf Hinweise zu einer Grube bei Ruchwil. Solche Steinkohlevorkommen sind im Mittelland recht häufig zu finden, allerdings sind sie viel zu klein, um abgebaut zu werden. In früheren Zeiten wurden aber solche Vorkommen doch ausgebeutet. Das Vorkommen bei Ruchwil wurde vom Landvogt Willading zu Frienisberg entdeckt, der am 3. Mai 1747 eine Konzession für den Abbau während 12 Jahren erhielt. Sein Sohn berichtete später "Die Kohlen wurden fässerweise in ziemlicher Menge an hiesige Schmiede und Schlosser verkauft. Sie brannte trefflich und wurde von ihnen mit gutem Erfolge gebraucht. Allein im Brennen gab sie einen üblen Geruch von Schwefel und Asphalt von sich, welcher den Handwerksleuten missfiel und nacheinigen Jahren unterlies mein Vater die Exploitation dieser Mine." (aus Beiträge zur Geologie der Schweiz: Die scjweizerischen Molassekohlen westlich der Reuss; Dr. Ernst Kissling, Bern 1903).

Noch bis Anfang des 20. Jhrds. findet man die Steinkohlegrube eingezeichnet auf Karten

Doch noch bis ins späte 19. Jhrd. wurden Versuche unternommen, die Kohle zu fördern. Einen letzten Versuch machte um 1870 der Waisenvogt von Seedorf. Mithilfe eines Bohrers versuchte er, den Kohleflöz zu erreichen, doch nachdem er auch in 10 Metern Tiefe nicht fündig geworden war, gab er das Vorhaben auf. Heute ist von der Grube nichts mehr zu sehen, da sie wahrscheinlich beim Bau der Strasse zugeschüttet worden ist.

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